Es kommt immer wieder die Frage auf, ob ich den Beruf "Fotograf" gelernt hätte. Klare Antwort: nein. Ein kreatives Energiebündel war ich schon immer, aber ich wollte eher Schriftstellerin oder Journalistin werden. Daher studierte ich auch Medienkommunikation und Germanistik auf der Uni Klagenfurt. Analog entstandene Bilder faszinierten mich sehr wohl, hatte aber selbst dafür keine Ambitionen. Doch irgendwann - da kratzte das Selbstbwusstsein an mir - und da sehnte ich mich nach einem Foto von mir selbst, wo ich mir gefalle. Aber zu einem Fotografen gehen? Hmmm. Ich hatte 2007 eine Samsung Digimax S800 / Kenox S800 - ein kleines aber feines Stück Kamera, wo ich anfing herumzuprobieren. ISO, Blende - was ist das alles und was kann das alles? Über Youtube Videos habe ich mir Tipps geholt und fand so ein tolles Hobby als Ausgleich zu meinem gefundenen Bürojob. Alles musste fotografiert und bearbeitet werden. Vor allem aber gab es in der Natur viel zu entdecken. Dann 2008 wurde ich schwanger - und machte zugleich diese Samsung Digitalkamera kaputt. Ja, ich bin ein Tollpatsch - die Kamera hatte ich nämlich auf einem kleinen Stativ geschraubt und das ganze kippte und fiel zu Boden. Ja, das wars dann mal mit der Fotografie - aber da nun die Kamera kaputt war, hielt ich gleich mal Ausschau nach einer neuen, besseren und natürlich teureren Kamera. Mein Mann griff gleich mal zur Spiegelreflex Sony Alpha 200 - und die kauften wir. Schließlich kam 2009 unser Sohnemann auf die Welt - und da brauchten wir schon eine anständige Kamera. Zunächst war natürlich meine Schwester 2008 noch mein Übungsprojekt, sofern sie da war, da sie ja in Wien studierte. Die Kamera war mir selbst zu schwer (muahahahaha - heute muss ich drüber lachen) und zu Kinderwagenspaziergängen war es immer recht mühsam das ganze Drum mit mir mitzuschleppen. Hin und wieder zückte ich die Kamera, aber mein Lebensfokus lag im Kinderwagen. Damals war ich sooooooooooooooooo megastolz auf die Blümchenbilder und Co. und bekam auch von Seiten meiner Arbeitskollegen immer wieder positive Resonanz - heute steh ich den meisten Bildern wirklich mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Und so experimentierte ich - auch mit der Bildbearbeitung - und ich bin nach wie vor eine der letzten Fotografen ohne Photoshop. Ich hatte zu Beginn nur das Photo Paint Shop Pro, welches ich heute auch noch gerne nutze, wenn ich mit Ebenen arbeite. Unglaublich diese Bilder - oder? Jede nur so erdenkliche Gelegenheit nutzte ich, Blümchen, Landschaften und Co. zu fotografieren. Ich krame gerade in uralten Ordnern von 2007 bis 2014, wo ich dann auch mein Hobby zum Beruf machte. Aber dazu komme ich später. Nach meiner Karenz musste ich 2012 wieder einen Job suchen - und tatsächlich fand ich gleich einen - Junior kam im Alter von 3 Jahren vormittags in den Kindergarten, und ich ging einem 20 Stunden Job als Sachbearbeiterin nach. Wir waren so ziemlich gut im Plan - nur dass es eben immer anders kommt, als man denkt. Wer kennts noch? Nach 5 Monaten wurde mir mitgeteilt, dass ich nicht mehr gebraucht werde - die Firma habe Umsatzeinbußen. Ich war am Boden zerstört. Gerade in der heutigen Zeit ist es so schwierig einen guten Job zu finden. Dann suchte ich eben wieder weiter - und fasste wieder mein Wissen & Können ins Auge. Ja, ich war bereit wieder am kreativen Sektor zu arbeiten. Sei es eine Agentur, eine Werbefirma oder oder oder. Ja sogar Fotografen habe ich angeschrieben, ob sie denn keine Assistentin bräuchten. Nein, es war aber noch nicht soweit. Im Mai 2012 durfte bei einer PR Agentur als Journalistin für das Kärntenjournal Mittelkärnten, eine Tochterfirma der KTZ, anfangen zu arbeiten. Das war einfach nur genial - und ich sag euch eins: Unterschätzt nie die Macht der Gedanken! Ich wollte kreativ arbeiten, wollte als Journalistin arbeiten und tadaaaaaaaaaaaa - da war er, mein Traumjob. Und wie ein fleißiges Bienchen hab ich gearbeitet - fast so als wär es mein Unternehmen, nur mit dem Unterschied, dass man fremdbestimmt war. Zum Schluss war ich eine unterbezahlte Chefredakteurin mit einem Magistra Titel vorne dran, die sich um Layout & Satz kümmerte, mit der Grafik Werbeeinschaltungen absprach, die freien Mitarbeiter einteilte, selbst Artikel schrieb und auch die Abrechnungen der einzelnen Personen übernahm. Ich war das Zentrum - die Anlaufstelle für alle. Ich liebte es. Wenn ich nicht so eine überaus große Leidenschaft für diesen Job aufgebracht hätte, wäre es aufgrund der Bezahlung gescheitert. Doch ich liebte diese Arbeit über alles. Sie war meins. Im Laufe dieser Zeit traf ich eine ehemalige Arbeitskollegin, die meinte, ich soll Kinder und Familien fotografieren. Ja, klar - ich und Menschen. Muahahahahahahaha! Nö - sicher nicht. Das war mir nicht ganz geheuer und dafür bin ich einfach nicht geschaffen. Aber weil mich immer mehr Leute auf meine Fotos ansprachen, musste da ja was dran sein, oder? Im Zweifelsfall fragt man dann ja eine Freundin, die sich bei Buchhaltung und Gewerbe auskennt. Im Jahr 2012 war die Pressefotografie ein freies Gewerbe - da ich es für meinen Job als Chefredakreuerin sowieso irgendwie brauchte, dachte ich mir - naja, was kann mir schon groß passieren? Was kostet es? Zack. Angemeldet. Mit 1.11.2012. Somit konnte ich Businesskunden bedienen. Ich dachte hier so an die Food-Fotografie, die mich immer wieder faszinierte. Essen nett herrichten und dekorieren und schöne Fotos davon machen. Ja, das war so meine Richtung. Und ist es auch heute noch, allerdings ist es mittlerweile eher Liebhaberei und Hobby - ich liebe es Rezeptbroschüren durchzusehen, wo ganz tolle Fotos vom Essen zu sehen sind. Am liebsten gefallen mir die Fotos, wo dieser Shabby Style durchkommt. Ich liebe alte Sachen - Kochlöffel, Besteck, Teller, Töpfe - ich mag das Zeug, habe aber selbst wenig solcher Dinge. Wenn ich Zeit zum Kochen und zum Fotografieren habe, ja dann entstehen hier wunderbare Fotos - diese findet ihr unter Küchenblues. Sommer 2013. Das Zeitungsunternehmen rückte immer mehr in das mediale Interesse anderer Zeitungen, denn kuriose Dinge geschahen. Unter anderem bekamen wir auch kein Gehalt mehr - aber die nächste Zeitschrift musste dennoch auf den Markt gebracht werden. 3 Monate sah ich zu - dann sprang ich vom sinkenden Schiff. Mit der Aussicht, wieder arbeitslos zu sein. Im Oktober 2013 konnte ich bei meiner ehemaligen Kollegin Ruth Rauscher geringfügig beim Gailtal Journal aufspringen. Ein 20 Stunden Job war leider für mich nicht drin - doch das Arbeitslosengeld endete im Jänner 2014 und ein Notfallplan musste her. Ich schrieb unzählige Bewerbungen, aber leider ohne Erfolg. Ich belegte einen Slowenisch Kurs - hach, ja aber fragt mich nichts mehr - ich hab alles wieder vergessen mittlerweile. Doch zu meinem größten Glück wurde das Gewerbe "Berufsfotograf" im Dezember frei gegeben. Ich überlegte vorher noch, ob ich die Meisterklasse besuchen soll, um das Gewerbe auch für private Kunden ausüben zu dürfen. Und zu Weihnachten 2013 fiel die Gewerbeordnung. Das kann man fast Schicksal nennen. Oder Glück. Zufall. Omen. Am 20. Jänner 2014 meldete ich meinen Pressefotograf ab und den Berufsfotografen an. Ich war bereit. Aber da dauerte es noch ein bisschen - denn die Jänner sind eher immer sehr ruhig. Hier habe ich Zeit, um meine Pläne zu schmieden, mich zu orientieren, meine Ziele festzustecken und Kooperationspartner zu treffen. Und damals kannten mich noch nicht so viele Leute - ich hatte 700 Fans auf meiner Seite. "Doch wohin trägt mich bloß das Jahr 2014?", war wohl die elementarste Frage meines Daseins. Ich hab mir in diesem Jahr unzählige Videos angesehen - um zu lernen, um meinen Stil zu entwickeln. Um weiterzukommen. Im Mai endete der Slowenisch-Sprachkurs und die ersten Aufträge trudelten ein. Ein kurzes Aufatmen - denn nun konnte ich 1 Monat lang meine Rechnungen bezahlen. Doch ich kann mich noch erinnern, als ich am Küchentisch meiner Eltern saß und nicht wusste, wie ich den Sommer überleben werde, da ich noch keine Aufträge für diese Zeit hatte. Ich war ratlos. Aber es kamen Aufträge. Ich bin ein optimistischer Mensch und glaube nach wie vor an mein kleines Fotobusiness. Der Glaube versetzt Berge - und seit Mai 2014 lebe ich von meinem kleinen Unternehmen, aber glaubt nicht, dass ich immer ruhig schlafe. Ich denke nur, man muss sein Business ein wenig wie ein Pusteblumenschirmchen sehen - es trägt sich weiter im Wind - von einem Grashalm auf das nächste. Mal höher, mal tiefer - doch immer weiter. Man darf nur nicht aufhören zu glauben. Und sich weiterzuentwickeln. Sich selbst anzuspornen. Ich hab ja keinen Chef, der mir sagt, was ich zu tun habe oder was der nächste Schritt ist. 2014 veranstaltete ich zum ersten Mal einen Thementag - ein Fotostrandtag bei mir zuhause an der Gail. Ich kann mich noch erinnern, ich fragte meinen Mann, ob ich so etwas doch tatsächlich machen soll. Es wäre mal etwas anderes. Aber das Wetter kann man ja auch nicht einplanen - zumal es damals ein echt verregneter Sommer war. Aber ich hatte trotz monatelanger Vorausplanung Glück. Erst nach Beendigung der Fotoshootings fing es an diesem Tag zu schütten an. Mein Mann sagt mittlerweile immer "Du hast echt so viel Glück mit dem Wetter". Egal wann ich was einplane, ich habe zu 99% schönes Fotowetter. Natürlich wissen sehr wenige, was ein Thementag oder die Mini Sessions sind bzw. was das nun konkret heißt. Aber ich habe da mittlerweile einen Fragen & Antworten Katalog zusammengestellt - schon gesehen? Hier erkläre ich euch, wie bei mir die verschiedenen Shootings ablaufen. Die Idee der Thementage spinnte ich seitdem immer wieder fort. Es folgten Herbstwiesen, Weihnachtsshootings, Ostern, Muttertagsspecials, Sommerträume, Wolkenstürmer und vieles mehr. Das Jahr ist oft zu kurz, um alle meine Ideen hineinzupacken. Und wisst ihr was? Mittlerweile bin ich sooooooooo unendlich dankbar, dass damals die Zeitung Konkurs ging und dass mich niemand einstellen wollte. Es hatte alles seinen Grund - und es war meine Bestimmung meine Kreativität auszuleben. Und wisst ihr was noch so toll ist? Ich treffe auf so zauberhafte Familien und Kinder, die ich fotografieren DARF. Jaaaaaaa, ich, die sich das nicht vorstellen konnte, Menschen zu fotografieren - heute möchte ich gar keinen anderen Job mehr und ich habe nicht den blassesten Schimmer, warum ich damals so eine Scheu davor hatte, denn eigentlich hatte in meinen Berufen immer mit Menschen zu tun. Ich liiiiiiiiiiiebe es Kinder und Familien fotografisch zu begleiten. Es erfüllt mich mit Stolz und macht mich glücklich, und wenn ihr dann auch noch glücklich seid, dann habe ich meinen Job gut gemacht. Dieses Gefühl etwas zu schaffen, um andere Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern - das ist unbezahlbar. Mein Arbeitsalltag ist oftmals so turbulent, wie das Leben selbst. Und ich liebe es. Das ist auch oft der Grund, dass ich abends mal etwas arbeite. Es brennt einfach in mir und ich kann es einfach nicht lassen. Auch wenn es Hürden gibt, die man in Angriff nehmen muss - auch wenn man als Selbständiger viel hinblättern muss - so ist es jede Mühe wert. Jede Sekunde. Und mein Pusteblumenschirmchen hat mich bis 2017 getragen - mit Höhen und Tiefen. Mit Ängste und Zweifeln, aber auch mit Zuversicht und Selbstsicherheit. Mein Ausblick auf das kommende Jahr ist mehr als positiv, wenn auch an manchen Tagen mit gemischten Gefühlen. Wo ich im ersten richtigen Geschäftsjahr 2014 für mich herausspüren musste, was mir liegt und in welche Richtung es mich treibt, so fokussiere ich mittlerweile ein bisschen enger. Mein Fokus für 2017 liegt eindeutig auf dem Mamaglück und der Familienbande. Diese beiden Bereiche möchte ich, neben meinen Themenwelten, vermehrt ausbauen. Und hier spielt für mich die natürliche Fotografie eine große Rolle - auch das klassische Newborn Shooting, welches ich anbiete, sollte doch eher durch die Natürlichkeit abgelöst werden. Ich fühle mich da einfach freier und flexibler, wenn ich mich in diese Richtung austoben darf.
Ja, das ist die Story meines Lebens - nie hätte ich gedacht, einmal selbständig zu sein. Wenn wir das früher gewusst hätten, wäre der Umbau unserer Wohnung im Haus anders verlaufen. Ich hätte mir noch ein Zimmerchen dazugemalen, um ein kleines Büro einzurichten. So sitze ich halt im Wohnzimmer - im Zentrum des Familiengeschehens. Und wenn man meint, ich tu den ganzen Tag nur fotografieren - so muss ich euch wirklich enttäuschen - die meiste Zeit stehen Office Sachen, Planung, Buchhaltung, Marketing, grafische Aufbereitungen der Werbesujets, Wartung der Social Medien und Homepage etc. am Plan. Das hab ich vor 2 Jahren auch nicht gedacht, dass diese Dinge soviel Zeit brauchen. Ich versuche meinen Arbeitsalltag mit Familie und Haushalt unter einen Hut zu bringen - manchmal gelingt es mir gut. Manchmal verliere ich aber auch die Balance. Dann hocke ich wieder bis Mitternacht bei Blogs oder Werbesujets, die ich selbst erstelle. Daher nehme ich mir für heuer fest vor, ein bisschen mehr auf meine Familie und mich zu schauen, denn ich schulde ihnen ein bisschen Zeit. Zumindest ab dem späten Nachmittag. So - nun wisst, wie ich über Umwege zur Fotografie gekommen bin. Wenn ihr noch etwas wissen wollt, dann könnt ihr mich gerne fragen. Ich gebe gerne Auskunft. Bis bald, Eure Momentesammlerin Martina |
Kinder- und Familienfotografin Martina Schurian ist selbst Mama und hat eine ganze Kiste voll Ideen für eure Kids. Außerdem liebt die Vollblut-Kärntnerin die Natur und ist bei den Shootings gerne draußen.Buchen könnt ihr mich in ganz Österreich. Willkommen!
Auf meiner Blog-Seite findest Du manchmal Rezepte, meine neuesten Familienshootings oder Kurzberichte, was mich gerade so bewegt. Viel Spaß beim Stöbern! Eure Momentesammlerin Martina Kategorien
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